Im Juni hatten wir im NAG sechs Wochen Besuch von Ursina Weber. Sie ist Zahnärztin und Paradontologin.  Das erste Mal von NAG hörte sie in einer Sendung von „10 vor 10“ im Rahmen einer Berichterstattung nach dem Erdbeben 2015 und war begeistert von NAG. Aus diesem Grund reiste sie ein paar Jahre später als Volontärin ins NAG, um sich ein besseres Bild vor Ort machen zu können. Ihr schwebte nämlich die Idee vor, im NAG ein Projekt im Rahmen von Zahnprophylaxe zu starten.  Um dies umzusetzen brauchte es einiges an Vorbereitung und Planung.  Einerseits holte sie sich viel Know-How bei der Stiftung sdi https://www.secoursdentaire.ch/. Sie halfen ihr bei der Organisation des Behandlungsstuhles, der Reinigungseinheit und einiger Instrumente. Die NAG Alumni unterstützten Ursina dann beim Import der nötigen Waren und NAG übernahm die Zollkosten.

Bevor Ursina loslegen konnte, musste im NAG einiges vorbereitet werden. Nicole stellte ihr einen Raum zur Verfügung, der mit spezieller, gut reinigender Farbe gestrichen wurde. So kann sicher gestellt werden, dass ein möglichst hygienisches Arbeitsklima herrscht.

Nach einer Woche konnte endlich mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden. Da Ursina die Arbeit nicht alleine bewerkstelligen konnte, stellten sich ein paar NAGer als „Assistenten“ zur Verfügung. Sie konnten in der Zeit mit Ursina sehr viel lernen! Aber jetzt zuerst zu dem eigentlichen Inhalt des Projekts. Das eigentliche Ziel von Ursina ist, dass im NAG alle Kinder und Angestellten weniger Karies aufweisen. Dies kann nur erreicht werden in dem eine regelmässige Mundhygiene Prophylaxe statt findet. Hier in der Schweiz kennen wir das schon lange und sie ist fester Bestandteil des Schulunterrichts. Zuerst fanden im NAG die Untersuchungen statt. Alle SchülerInnen und Angestellten wurden von Ursina untersucht und erhielten dabei ein Zahnbüchlein. Darin wird festgehalten, was nicht gut ist und verbessert werden soll. Damit die Kinder selber sehen können, wie es um ihre Mundhygiene steht, erhielten sie klassenweise eine Tablette, die die Unreinheiten blau einfärbt. Es sah leider in vielen Mündern sehr dunkelblau aus. Dies hilft aber auch, den Kindern auf eindrückliche Art und Weise näher zu legen, ihre Zähne regelmässig zu putzen. Zahnbürsten haben nämlich alle im NAG!

Nach den Reihenuntersuchungen fuhr Ursina mit der Zahnreinigung fort. Es kamen während ihres Aufenthalts alle Kinder vom Kindergarten an bis in die 7. Klasse in den Genuss der Zahnreinigung. Auch einige schlimme Fälle und Angestellt brachten den Mut für die Zahnreinigung auf. Ursina möchte in den nächsten fünf Jahren einmal pro Jahr ins NAG zu reisen um die Kinder und vor allem Angestellten darin zu schulen, dass Mundhygiene Prophylaxe für unsere Gesundheit enorm wichtig ist. Darin enthalten ist auch, dass der Verzehr von Süssigkeiten und Süssgetränken ohne regelmässiges Zähneputzen für uns sehr schädlich ist.

Bei ein paar Kindern und Jugendlichen hat sie zudem festgehalten, dass weitere Zahnbehandlungen nötig wären. Es geht nicht darum, dass diese wunderschöne Gebisse haben. Nein, vielmehr geht es darum, dass diese Kinder teilweise im Alltag eingeschränkt sind. Sie können zum Beispiel nicht richtig kauen, da die Zähne von Ober- und Unterkiefer nicht zusammenschliessen oder sie haben Mühe mit dem Sprechen. Wir hoffen, dass wir in Zukunft diesen Kindern Behandlungen in Nepal ermöglichen können.

Nun nochmals zurück zu Ursinas Assistenten. Sie waren eine grosse Hilfe für Ursina und die eine oder der andere konnte damit Erfahrungen in einem Berufsfeld sammeln, dass bis dahin ziemlich unbekannt war. Auch in Nepal ist es möglich eine Ausbildung als Dentalhygieniker/in oder ein Studium in Zahnmedizin  zu absolvieren. Einige der jungen NAGer können sich dies nun gut vorstellen und das freut uns sehr. Bis es soweit ist, wird noch ein bisschen Zeit vergehen und es ist klar, dass eine Studium sehr viel Geld kosten wird. Ein Junge hat sich jetzt an die Aufnahmeprüfungen angemeldet und wir werden sehen, wie es weitergeht. Die Kosten des Studiums belaufen sich auf ca. CHF 20’000. Deshalb werden wir sicherlich froh sein um Spender, die spezifisch für ein Zahnmedizinstudium Geld spenden werden.

Ursina, wir danken dir für deinen Einsatz und deine Zeit! Sollten Sie, liebe SpenderInnen, gerne mehr zum Projekt wissen, wenden Sie sich bitte an uns. Es steht noch in Kinderschuhen, aber unser Ziel ist es, das Projekt weiterzuführen.