Ich möchte Ihnen die Geschichte von Samjhana erzählen und wie sie ins NAG gekommen ist.
Samjhana ist ein 7-jähriges Mädchen, das bis vor Kurzem mit ihren vier Geschwistern, ihrem Vater und ihrer Grossmutter in den Hügeln von Nuwakot, sehr abgelegen in einer einfachen Hütte, gelebt hat. Die nächste Schule liegt zu Fuss über eine Stunde entfernt und der Weg ist beschwerlich. Ihre Mutter, gerade einmal 28-jährig ist im letzten November, ein paar Wochen nach der Geburt ihres jüngsten Kindes gestorben. Sie hatte bei der Geburt sehr viel Blut verloren und ist dann an einer Infektion erkrankt, von der sie sich nie mehr erholen konnte. NAG’s mobile Klinik hat die Mutter nach Kathmandu ins Spital gebracht, dennoch kam jede Hilfe zu spät. Für Samjhanas kleinen Bruder organisierte NAG Milchpulver. Die Grossmutter väterlicherseits erlernte von Srijana und Sangdolma, unseren Krankenschwestern, wie eine Babyflasche zubereitet werden sollte und kümmerte sich in den letzten Monaten sehr liebevoll um ihre Enkel. Auch der Vater kümmert sich um seine Kinder. Die Verhältnisse der Familie sind jedoch sehr einfach. Sie leben in einer Hütte aus Lehmziegeln, die über eine Tür aus Tuch und einem Loch in der Wand, das als Fenster dient, besteht. Die Familie besitzt ein Bett und ein paar Gefässe in der Küche. Zudem besitzt die Familie eine Büffelkuh, deren Milch, wenn das Pulver bis zu unserem nächsten Besuch nicht ausreicht, dem Baby gegeben wird. Zwei von Samjhanas Schwestern konnten in einer anderen Schule einen Platz finden, die zwei Jungen sind noch zu klein für die Schule. Das NAG-Team hat Samjhana nun schon ein paar Mal gesehen und kennt ihre Geschichte. Aus diesem Grund und um das Risiko zu verhindern, dass Samjhana verkauft werden könnte, hat Nicole mit ihrem Team entschieden, dass Samjhana im NAG aufgenommen werden darf. Ihr Vater hat sie am letzten Montag, 1.52023, ins NAG gebracht.
Bei meinem Besuch bei Samjhana und ihrer Familie konnte ich alle kennenlernen und sehen, wie die Familie lebt. Natürlich hat sich mir bei der Vorstellung, dass ich meine Tochter in solch jungem Alter weggeben müsste, fast das Herz zerrissen und ich denke, auch ihrem Vater und ihr ist der Abschied nicht leicht gefallen. Er weiss aber, dass er mit seinem Entscheid das Beste für Samjhana macht. Samjhana ist im NAG sehr gut umsorgt und wird eine gute Ausbildung erhalten, die es ihr in Zukunft ermöglichen wird, sich um ihre Familie zu kümmern. Wir wünschen Samjhana ein gutes Ankommen und viel Freude im NAG!
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